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Plötzlich Zwillinge: so wurde unser Makler uns zur zweiten Hebamme

Plötzlich Zwillinge: so wurde unser Makler uns zur zweiten Hebamme

von Marlene Frühauf, Zwillingsmutter (Name geändert)

Sie können mir wirklich glauben: Mit Zwillingen schwanger zu sein und sie zur Welt zu bringen, ist verdammt anstrengend. Eigentlich ist frau damit völlig ausgelastet. Erst recht, wenn auch noch ein dreijähriger Bruder da ist. Doch in unserem Fall gab es ein noch viel größeres Problem: der fehlende Platz.

Die Geburt von Stella und Stine war unproblematischer als ich dachte. Mein Mann und ich teilten uns die Versorgung der Kinder auf und so klappte es alles ganz gut. Aber was uns beide wirklich bedrückte, war die Frage, wie wir eine bezahlbare Immobilie für unsere größer gewordene Familie finden sollten. Bis vor kurzem waren wir mit unserem Sohn Sten noch ganz gut in der kleinen Dreizimmerwohnung zurechtgekommen. Aber seit wir wussten, dass ich mit Zwillingen schwanger war, suchten wir etwas Größeres. Keine einfache Sache, in der Innenstadt etwas Bezahlbares zu finden.

Jeden Tag durchforsteten mein Mann und ich die Immobilienportale, aber der Markt war offensichtlich völlig leergefegt. Dabei waren wir nicht einmal besonders anspruchsvoll. Ein Haus mit Garten zu haben, oder wenigstens eine kleine Terrasse, wäre natürlich schön, aber wir hätten alle möglichen Kompromisse gemacht. Die Hauptsache war mehr Platz. Doch sobald ein neues Immobilienangebot auftauchte, waren da auch schon mehrere andere Interessenten. Es schien aussichtslos.

Da kam meine Hebamme Ulrike auf die schlaue Idee: „Sag mal, bei der Geburt und bei der Nachsorge macht ihr doch auch nicht alles alleine. Ich meine, wie wäre es, wenn ihr euch professionelle Hilfe sucht? So eine Art Hebamme für die Wohnungssuche?“

Das war der entscheidende Hinweis! Wenn wir allein keine Immobilie finden, dann brauchten wir eben jemanden, der sich auf dem Wohnungsmarkt besser auskannte als wir. Eigentlich ein naheliegender Gedanke, dass ein Makler mehr Überblick hat. Und völlig einleuchtend, dass so eine „Immobilien-Hebamme“ auch von Immobilien weiß, die gar nicht erst auf den großen Online-Portalen landen, weil sie schon vorher verkauft werden. Trotzdem musste erst meine Hebamme Ulrike uns darauf bringen, uns an einen Makler zu wenden. Na, das war eine schwere Geburt!

Wir gingen gleich zu einem Makler in unserer Nähe. Dieser empfahl uns, einen Suchauftrag anzulegen. Der Makler würde uns dann passende Immobilien entsprechend unseren Suchkriterien anbieten, bevor andere Interessenten diese Angebote zu sehen bekommen. Er gab uns auch Tipps, wie wir unsere Chancen erhöhen konnten, vor anderen Interessenten zum Zuge zu kommen. Wichtig war vor allem, dass wir dem Verkäufer Bonitätsauskünfte und Einkommensnachweise vorlegen konnten, um uns als zuverlässige Interessenten zu qualifizieren – auch das war uns vorher gar nicht klar gewesen.

Von da an lief unsere Immobiliensuche wie am Schnürchen, genauso wie zuvor die Geburt der Zwillinge. Und – was für ein Zufall! – von dem Tag, an dem wir zum ersten Mal von Felix im Maklerbüro begrüßt wurden, bis zum Abschluss des Kaufvertrags für das wunderbare, geräumige Reihenhaus, das wir jetzt unser Eigen nennen, vergingen wenig mehr als neun Monate. Stella und Stine, die Zwillinge, werden in Kürze ihren ersten Geburtstag feiern – im Garten hinter unserem neuen Haus.

Sie sind verzweifelt auf der Suche nach einer größeren Immobilie für sich und Ihre Familie? Kontaktieren Sie uns! Wir bringen Licht ins Dunkel einer schwierigen Situation für Immobiliensuchende.

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

Foto: © evgenyataman/Depositphotos.com

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Wieviel Quadratmeter brauchen wir zum Leben?

Wieviel Quadratmeter brauchen wir zum Leben?

„Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar“. Der Vers aus Schillers Gedicht „Der Jüngling am Bache“ ist zum geflügelten Wort geworden. Mehr als 200 Jahre später heißen die kleinen Hütten „tiny houses“ – ein Trend aus den USA, der auch in Deutschland Anhänger gefunden hat. Wie groß eine Wohnung sein muss (oder wie klein sie sein darf), um menschlichen Bedürfnissen gerecht zu werden? Diese Frage ist falsch gestellt. Sie lässt sich nur sinnvoll beantworten, wenn man auch die Umgebung der Wohnung, ja sogar den gesamten Lebensraum, in dem sich ein Mensch bewegt, in den Blick nimmt.

Die Idee, durch einheitliche, quantitativ festgelegte Mindeststandards für lebenswerte Wohnverhältnisse sorgen zu können, prägte den Städtebau der Moderne. Führende Architekten der Bauhaus-Zeit, darunter Le Corbusier und Walter Gropius, forderten beispielsweise auf dem 3. Internationalen Kongress für modernes Bauen 1929 in Frankfurt am Main eine „Wohnung für das Existenzminimum“. Darin sollten den Bewohnern mindestens 12 Quadratmeter pro Bett zur Verfügung stehen. Doch der Kerngedanke der Bauhaus- und Gartenstadtbewegung, durch Typisierung und serielle Produktion die Baukosten zu senken und dadurch auch den ärmeren Bevölkerungsschichten ein Leben mit „Licht, Luft und Sonne“ zu ermöglichen, führte letztlich eher zum Gegenteil. Die tristen Hochhaussiedlungen der Nachkriegszeit entwickelten sich regelmäßig zu sozialen Brennpunkten. Unter dem Vorwand der Kostenersparnis wird bis heute bei den meisten Bauprojekten kein ästhetischer Anspruch mehr verfolgt – was allerdings nicht mehr dazu führt, dass neu gebauter Wohnraum dadurch für die Mehrheit der Bevölkerung erschwinglich wäre. Wie wichtig ein vielseitig nutzbarer öffentlicher Raum ist, welche Bedeutung ein angenehmes Umfeld mit Cafés, Parks, Bäumen, bequemen Bänken am Straßenrand und vielen kleinen Orten der nachbarschaftlichen Begegnung hat, damit sich Menschen mit Ihrem „Kiez“ oder dem Ort, wo sie leben, identifizieren können, geriet für lange Zeit mehr und mehr aus dem Blick.

Wohnqualität reicht weit über die eigenen vier Wände hinaus. Allein schon der Ausblick aus dem Fenster spielt eine wichtige Rolle für das Lebensgefühl, vielleicht gerade in Zeiten des Corona-Lockdowns, wo viele Menschen ungewöhnlich viel Zeit zu Hause verbringen. Ob man sich auch dann noch zu Hause fühlt, wenn man vor die Tür tritt, ob es dort geeignete Orte gibt, um sich mit Freunden zu treffen, mit dem Hund Gassi zu gehen oder Sport zu treiben, und auch, wie gut andere zentrale Lebensstationen von der Wohnung aus erreichbar sind – das alles trägt entscheidend zu einer zufriedenstellenden Wohnsituation bei. Durch die große Bedeutung dieser Faktoren relativiert sich die Frage nach der Wohnungsgröße. Damit soll keinesfalls gesagt werden, dass beengte Wohnverhältnisse kein Problem sind. Aber allein eine höhere Quadratmeterzahl pro Person löst dieses Problem nicht, wenn die Wohnung sich in einer verwahrlosten und unattraktiven Umgebung befindet, wo Fernsehen und Internet die einzigen ernstzunehmenden „Fenster zur Welt“ darstellen.

Außerdem sind die Anforderungen an die Größe der Wohnung auch individuell sehr unterschiedlich. Es gibt Minimalisten, die sich vorgenommen haben, Ballast abzuwerfen und sich auch beim Wohnen auf das Wesentliche zu beschränken. Ein „tiny house“ – ein transportables Mini-Haus mit ca. 20 Quadratmetern Wohnfläche – erscheint ihnen ausreichend, um sich wohlzufühlen, sei es allein oder mit einer kleinen Familie. Andere sammeln in ihrer Wohnung Kunstgegenstände oder benötigen mehrere Räume, allein um ihre Bibliothek unterzubringen. Denn nicht erst die Corona-Pandemie hat Wohnungen multifunktional gemacht: Neben Rückzugsräumen, Schlafstätten und Schauplätzen des Familienlebens sind sie auch Büros, Ateliers, Liebesnester, Heimkinos, Dauerbaustellen für Heimwerker, Firmenzentralen für Soloselbstständige, Probebühnen, Trainingsräume, Gourmetküchen oder Aufbewahrungsorte für Kleider-, Bücher-, Kunst-, Mineralien-, Antiquitäten- und Parfümsammlungen. Welches die wesentlichen Funktionen sind, die eine Wohnung zu erfüllen hat, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und von Lebensphase zu Lebensphase. Davon wiederum ist auch der persönliche Platzbedarf in starkem Maße abhängig.

Ob Menschen mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind und ihre Wohnung als groß genug empfinden, hängt also nicht in erster Linie von der Quadratmeterzahl pro Kopf ab, sondern unter anderem von zwei weiteren Faktoren: ob die Wohnung sich in einer angenehmen Umgebung befindet, die (in ästhetischer und in sozialer Hinsicht) als erweiterter Wohnraum betrachtet werden kann, und ob sie für die individuellen Zwecke ihrer Bewohner den erforderlichen Raum bietet.

Beide Faktoren finden sich übrigens auch in Schillers Gedicht wieder, dem der eingangs zitierte Vers entstammt. Schiller versetzt seinen „Jüngling am Bache“ in eine idyllische Umgebung, die den Gedanken an die „kleinste Hütte“ als Liebesnest sofort plausibel macht: „Blumen, die der Lenz geboren“, eine Quelle mit rieselndem Gebirgsbach, eine erwachende Natur im Frühling. Inmitten solch eines romantischen Gartens käme es keinem Menschen in den Sinn, für eine heiße Liebesnacht unbedingt ein 30 Quadratmeter großes Schlafzimmer mit bequemem Doppelbett zu verlangen. Die „kleinste Hütte“  ganz nah an der Natur erscheint vielmehr sogar besser für die Zwecke  eines glücklichen Liebespaars geeignet. Erst recht böte sie dem schmachtenden Jüngling eher den ersehnten Raum, sich seiner Angebeteten zu nähern, als das „stolze Schloss“, wo diese sich in Wirklichkeit aufhält – unerreichbar für ihn.

 

Sie wollen Ballast abwerfen, ihre Immobilie verkaufen und in ein „tiny house“ umziehen? Sie suchen eine neue Bleibe zum Wohlfühlen in einer lebenswerten Umgebung? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.

 

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

https://wastelandrebel.com/de/tinyhouse-talk-wie-viel-platz-brauchen-wir-zum-leben/

https://www.welt.de/sonderthemen/bauhaus/article186561740/Bauhaus-und-Sozialer-Wohnungsbau.html

https://www.focus.de/immobilien/wohnen/tiny-house-boom-in-deutschland-nach-dem-kauf-beginnen-jedoch-die-probleme_id_11213818.html

 

 

Foto: © antstang/Depositphoto